Franz Joseph AUMANN
Missa Sti: Xavery

 

Missa Sti: Xavery a voc: Canto Con: et Rip. / Alto Con: et Rip. / Tenore Con: et Rip. / Basso Con: et Rip / Violino 1mo et 2do / Clarino 1mo et 2do Con: / Trombone 1mo Con: / Trombone 2do Rip: con Organo o Violone Tympano Auth: Francesco Auman 753

Die Messe wird bei Peter Dormann unter der Nummer I/1 geführt, im Archiv von St. Florian befindet sich das Autograph unter der Bezeichnung II/16.
1753 ist Aumanns Eintrittsjahr ins Kloster.

Weitere Aufführungen sind bekannt: 24.5. 1846, 24.11.1847 und 28.3. 1850

BEMERKUNGEN

Die Missa Sancti Xavery entstand 1753. Es ist das Jahr, in dem Aumann ins Kloster eintritt. Er hat sich mit diesem festlichen Meisterwerk voll barocker Klangpracht sicherlich sofort einen Namen im Stift und in der Region gemacht. Die Besetzung mit Posaunen und Trompeten verleiht der Messe eine gewisse Mächtigkeit, die Aumann in vielen späteren Werken nicht mehr realisieren konnte. Zur Zeit des Aufenthaltes von Bruckner im Stift scheint sich die schwierige Situation nach den musika- lischen Einschränkungen durch die fatalen Reformen Kaiser Josephs II. aber konsolidiert zu haben. Das Stift konnte damals offensichtlich wieder großbesetzte Werke realisieren.

Aumann komponierte bereits vor der Reform in einem modernen Stil. Die Streicherbesetzung ist mit 2 Violinen und Bass schlank gehalten. Die Figuren der Geigen sind oft virtuos und dem neapolitanischen Stil verpflichtet. Besondere Aufmerksamkeit verdienen ornamentale Motiv- bausteine, die ganzen Messabschnitten einen besonderen rhythmischen Untergrund geben. Aumann bedient sich dabei durchaus noch der barocken Figurenlehre. Der punktierte Rhythmus im „Gratias“, die Seufzertriolen im „Qui tollis“, das Bogenvibrato im „Et incarnatus est“ sowie das Kreuzmotiv im „Crucifixus“ sind Beispiele dafür. Hier lässt sich auch unschwer eine Verbindung zum Werk Bruckners ausmachen, der gerne Motivbausteine als rhythmische Grundlage für großangelegte Kompositionen einsetzt.

Bemerkenswert ist bei Aumann weiters der solistische Einsatz der Posaune im „Gratias“. Bei anderen Komponisten seiner Zeit wird man solistische Posaunenstimmen in Messen meist vergeblich suchen. Hier mag bei ihm eine frühbarocke Tradition nachwirken. Hat er dazu Beispiele aus dem Stiftsarchiv vor Augen gehabt? Heute sind jedenfalls fast alle Musikalien aus der barocken Frühzeit im Stift unauffindbar. Im „Quoniam“ der Messe begegnet dagegen eine Spezialität Aumanns, die Bruckner nicht mehr kennenlernen konnte. In diesem Messteil schreibt Aumann ein Solo für Clarintrompete, das auch damals nur von einem ausgesprochenen Virtuosen realisiert werden konnte. Nicht umsonst findet sich im Stiftsarchiv dazu eine vereinfachte Fassung. Offensichtlich hatte auch kurz nach Entstehung der Messe ein Trompeter Schwierigkeiten bei der Ausführung. Zur Zeit Bruckners war das Spiel in den hohen Lagen der Trompete (Clarinlage) schon lange in Vergessenheit geraten. Man behalf sich mit einer Adaption für Solovioline. Ob diese schon zu Aumanns Lebzeiten entstanden ist oder erst im 19. Jahrhundert, müsste noch wissenschaftlich geklärt werden.

Gunar Letzbor

 

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Moderne Augabe ediert von Georgij Antakov
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Stimmen:
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Clarino II: Pdf (411 Kb)
Tympano: Pdf (388 Kb)
Trombone Alto: Pdf (581 Kb)
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