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DIE ALLERTREUESTE FREINDIN
Pretiosen der österreichischen Lauten- und Streichermusik



DER GANZ BESONDERE GAMBEN- & LAUTENKURS

14. - 18. Juli 2021
Dominikanerkloster Retz, Klostergasse 37, 2070 Retz/Austria

 

KURSINHALTE

Die Goëss-Manuskripte in der Bibliothek von Schloss Ebenthal

...halten, durch ihre beziehungsreiche Entstehungsgeschichte, ein breites Portofolio an unterschiedlichen Stilen und Spieltechniken für GambistInnen wie LautenistInnen bereit. Sie zeigen den Weg, den die englische Gambenmusik und die französische Lautenkunst der„Resveurs“ aus den niederländischen Collegia Musica und den Pariser Salons bis an den Kaiserhof in Wien genommen hat.
Von diesem Ort ausgehend wird sich schließlich ein ganz neuer Lautenstil entwickeln, der über den gesamten deutschen Sprachraum verbreitet, der Laute und ihrer Musik ein Überleben bis in die Zeit Joseph Haydns und Wolfgang Amadé Mozarts ermöglichte.


In unserem Kurs vom 14. bis 18. Juli 2021 im Dominikanerkloster in Retz wollen Claire Pottinger-Schmidt für die Gamben und Hubert Hoffmann für die Lauten dieser Stil-Vielfalt spielpraktisch nachspüren und anhand ausgewählter Beispiele aus den Goëss-Manuskripten ihre sehr speziellen Sprach-Dialekte formulieren lernen:
In den bürgerlichen Pariser Salons der „Precieuses“ entwickelt sich ab 1650 das eigenständige Vokabular einer „Rhetorique des Dieux“, das in den Manuskripten zahlreich vertreten ist. Im Zentrum der Goëss-Handschriften steht aber die konservativere, der Renaissance-Polyphonie nach-empfundene Musik-Auffassung von François Dufaut, die sich ab der Mitte des 17. Jahrhunderts über ganz Zentraleuropa bis nach England ausbreitete und schließlich als zentraler Formulierungs-Spielraum adeliger Musikausübung auch den Kaiserhof in Wien für sich einzunehmen wusste.
Dort geht sie mit dem in der österreichischen Barockmusik dominierenden Violinstil in der Musik des kaiserlichen Hofkämmerers Johann Anton Losy eine fruchtbare Verbindung ein, aus der sich schließlich der neue kantable Stil entwickeln konnte.

Nach der Anmeldung wird jedem Teilnehmer ein ausgewähltes Werk aus den Manuskripten zur individuellen Vorbereitung auf elektronischem Weg übermittelt, um auf dem Kurs exemplarisch alle in den Handschriften vertretenen Stile vorstellen und erarbeiten zu können.
Gerne werden dabei persönliche Vorlieben der TeilnehmerInnen berücksichtigt!

Für die GambistInnen steht beispielsweise folgende Literatur zur Auswahl:
a) Goëss-ManuskripteA/B:Solo-SätzeinTabulatur
Noten werden von Claire Pottinger auf Nachfrage gerne zugesandt.
b)  Consort á 3 und á 5 von bspw. Nicolai, Brewer, du Caurroy
c)  Solo Suiten von deMachy, Dubuisson, Young
d) Lyra Viol Literatur von Hume, Manchester, Playford.
Diskant und Altgamben stehen, auf Wunsch, für die Teilnehmer zur Verfügung, um das Reisegepäck zu reduzieren.
Auch Consort Repertoire Wünsche werden gerne berücksichtigt.

Die LautenistInnen wählen bitte aus folgenden Werken:
a) Drei Sätze aus der „Rhetorique des Dieux“ von Denis Gaultier.
b) Ein Prélude non mesuré, sowie zwei Sätze von François Dufaut.
Wahlweise kann auch das Lautenduett c-moll von Dufaut aus den Manuskripten
von zwei TeilnehmerInnen vorbereitet werden.
c) Eine Suite von Johann Anton Losy, gerne auch auf einer kleinen Losy-Laute!
d)  Eine Partita von Guiseppe Porsile oder eine Suite von Ferdinand Hinterleitner.
e)  Jeder Kurstag wird in der Lautenklasse , wie bereits im vergangenen Jahr, mit der
gemeinsamen Einstudierung weiterer Sätze aus dem 1. Concerto aus Wenzel Ludwig Radolts „Allertreuesten Freindin“ beginnen und am späten Nachmittag mit dem gemeinsamem Musizieren dieser Musik mit Gamben und Lauten enden. Ein wahrhaft adeliges Vergnügen erwartet seine geneigten MitspielerInnen!

 

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